Netzwerktreffen Engagierte Stadt
Nach der Kleingruppenarbeit diskutieren die Ehrenamtlichen ihre Empfehlungen im Plenum (Foto: Bürgerhaus).

Ingolstädter Ehrenamtliche diskutieren über Zukunft des Engagements

Im Rahmen des diesjährigen „Netzwerktreffen Engagierte Stadt“ in der Woche des Bürgerschaftlichen Engagements lud das Freiwilligenzentrum Ingolstadt Ehrenamtliche dazu ein, aktuelle Herausforderungen aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zu reflektieren und mögliche Lösungsansätze für Herausforderungen im Ehrenamt zu sammeln.

Die Ergebnisse leitet das Freiwilligenzentrum im Rahmen der Aktion „Mit euch. Für alle“ auch an die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt weiter – gemeinsam mit vielen anderen Städten beteiligt sich Ingolstadt damit an der neuen Engagementstrategie der Bundesregierung.

Ein Dauerthema im Ehrenamt ist der Mitgliederschwund. Hier war man sich einig, dass es sinnvoll ist, bereits in jungen Jahren Ehrenamt zu erleben, zum Beispiel durch Ehrenamtsprojekte in weiterführenden Schulen oder die Einführung eines bundesweiten „Volunteer-Day“ in Schulen -analog zum „Girls’ Day“ und „Boys‘ Day“. Auch bräuchte es eine zentrale Plattform auf der alle relevanten rechtlichen Vorschriften, die Vereine erfüllen müssen, möglichst übersichtlich, vollständig und in einfacher Sprache zu finden sind. So könnte potentiellen Vorständen die Angst vor der großen Verantwortung genommen werden, die ein solches Amt mit sich bringt. Um die Vereinbarkeit eines Ehrenamts mit Beruf und Familie zu erleichtern sei ein Entgegenkommen der Arbeitgeber in Form von „Zeit für Ehrenamt“ schön - nicht nur für ein Ehrenamt bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst, sondern auch in anderen Engagementbereichen. 

Zur Sprache kam auch die besondere Situation von Freiwilligen, die nicht an einen Verein oder eine Einrichtung gebunden sind. Sie wünschen sich, dass auch sie entstehende Kosten steuerlich absetzen können, auch brauchen sie Begleitung und Möglichkeiten zum Austausch, Räume für Treffen und Unterstützung bei Fragen – eine pro forma Anbindung an eine Einrichtung könnte eine Lösung sein. Gleichzeitig stellten sie fest, dass die Angebote des Freiwilligenzentrums zu Austausch und Weiterbildung und die Räume des Bürgerhauses der Stadt Ingolstadt bereits wichtige Schritte auf diesem Weg seien. Das Thema „Räume“ trieb auch Vereine um, die nicht immer genug Lagerraum für benötigte Utensilien haben. Leerstände in der Innenstadt könnten nutzbar gemacht werden und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, auf Ehrenamt aufmerksam zu machen. Auch Sponsoren wären denkbar, die nicht genutzten Lagerraum für Ehrenamtliche zur Verfügung stellen könnten.

Das Team des Freiwilligenzentrums dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die rege Beteiligung und nimmt viele wichtige Impulse für die Weiterarbeit mit.